Intimästhetik – Intimchirurgie
Ästhetisch-plastische Operationen in der Intimregion
Allgemeines
Anatomie und Funktion der inneren und äußeren Schamlippen
Man unterscheidet zwischen den kleinen oder inneren Schamlippen (lat. labiae minorae) und den großen bzw. äußeren Schamlippen (lat. labiae majorae). Die kleinen Schamlippen werden bei geschlechtsreifen normalgewichtigen Frauen nur zum Teil oder gar nicht von den äußeren Schamlippen bedeckt. Es besteht eine große Variationsbreite hinsichtlich der äußeren Formen und des Aussehens der Schamlippen. Die inneren Schamlippen dienen dem Schutz der Scheide. Sie schließen den Scheideneingang ab und schützen dadurch vor Entzündungen und Austrocknung. Die äußeren Schamlippen schützen vor Druck oder Stößen. Jede operative Veränderung der Schamlippen darf keinesfalls die natürliche Funktion beeinträchtigen. Daher sind Überkorrekturen absolut zu vermeiden. Eine komplette Entfernung der kleinen Schamlippen ist aus funktionellen Gründen keinesfalls zu empfehlen.
Verkleinerung der inneren Schamlippen
Innere Schamlippen haben oft eine sehr große Vielfalt in der Größe, ihrer Ausprägung und ihrem Verlauf. Die kleinen Schamlippen können deutlich sichtbare Hautfalten aufweisen, die bis zur Clitoris reichen.
Je nach Planung und dem Wunsch der Patientin können innere Schamlippen angeglichen (symmetrisiert) oder verkleinert werden. Bei der Angleichung wird lediglich eine Symmetrie beider Schamlippen hergestellt und oft nur eine Seite operiert. Bei der Verkleinerung sind überkorrigierende Maßnahmen bis zur fast kompletten Entfernung der inneren Schamlippen absolut zu vermeiden.
Es muss ein Saum zum Erhalt der natürlichen Funktion bestehen bleiben. Das Ausmaß der Hautresektion wird mit den Wünschen und Vorstellungen der Patientin abgestimmt.
In Abhängigkeit von der Größe der inneren Schamlippen und dem Ausmaß des Hautüberschusses existieren mehrere OP-Techniken. Der Wundverschluss erfolgt vorzugsweise mit selbstauflösenden Fäden, sodass unangenehmes Fadenziehen nach der Operation daher nicht notwendig ist.
Symmetrisierung der inneren Schamlippen
Bei der Symmetrisierung der inneren Schamlippen ist der Eingriff relativ weniger aufwändig. Hier wird lediglich eine Seite der anderen Seite symmetrisierend angepasst. Bei möglichst gleicher Spannung wird der Überschuss der größeren Seite formkorrigiert und der kleineren Seite angepasst. Der Wundverschluss erfolgt mit selbstauflösenden Fäden.
Vergrößerung der äußeren Schamlippen
Die großen Schamlippen können subjektiv zu wenig ausgeprägt oder zu faltig sein, und damit "atrophisch" oder alt aussehen. Die Vergrößerung der äußeren Schamlippen ist operationstechnisch deutlich aufwändiger als die Verkleinerung der inneren Schamlippen. Eine Vergrößerung erfolgt durch Transplantation von körpereigenem Fett. Dazu muss vorher die Entnahmestelle zur Fettabsaugung festgelegt und die Menge an Eigenfett sorgfältig geplant werden. Vorzugsweise bieten sich hier der Bauch oder dieOberschenkelinnenseiten an. Die Fettabsaugung wird nach neueren Erkenntnissen gerne in kurzer Narkose durchgeführt, da die örtlichen Betäubungsmittel einen schädigenden Einfluss auf die Überlebensfähigkeit der transplantierten Fettzellen haben.
Fettabsaugung des Schamhügels
(Verkleinerung des "Venushügels")
Der Scham- oder Venushügel besteht aus Unterhautfettgewebe und bildet so ein Polster über dem Schambein. Aufgrund einer Veranlagung oder durch Übergewicht können sich die Fettdepots an dieser Stelle aber vergrößern, so dass der Schamhügel besonders hervorsticht. Gerade unter enger Kleidung oder bei Badekleidung kann sich diese Fettansammlung ästhetisch unschön abzeichnen. In diesem Fall kommt eine Schamhügelverkleinerung durch Fettabsaugung mit örtlicher Betäubung in Frage. Das überschüssige Fett wird entfernt, die darüber liegende Haut legt sich, wie bei Fettabsaugungen anderer Körperregionen auch, nach Schrumpfung an.
Narbenkorrekturen durch Geburtsverletzungen
Geburtsverletzungen sind in erster Linie Rissverletzungen, die im Bereich der Scheide und am Damm in der Region zum After entstehen. Dazu zählen letztlich auch die narbigen Abheilungen, die durch einen Dammschnitt hervorgerufen worden sind.
Manchmal heilen diese Geburtsverletzungen schlecht oder nicht zufriedenstellend und verursachen Beschwerden beim Sitzen oder Intimverkehr. In diesen Fällen kann durch einen kleinen Eingriff eine Narben-Korrektur/Lösung vorgenommen werden.
Straffung der Vagina / "vaginal rejuvenation"
Nach vaginalen Geburten sind die Scheide und der Beckenboden oftmals überdehnt –ähnlich wie beim von außen sichtbaren Bauch. Die bleibende Überdehnung mit Elastizitätsverlust des Scheidenrohres kann von Patientinnen und ihrem Partner als unangenehm weit und störend empfunden werden. Dies mit subjektiven Nachteilen in der gemeinsam empfundenen Sexualität.
Die Straffung der inneren weiblichen Genitalien erfolgt in Zusammenarbeit mit Dr. med. James Seabert, Facharzt für Frauenheilkunde, St. Josefs-Hospital (www.dr-seabert.de).
Vor der Durchführung solcher Vaginalstraffungsoperationen ist jedoch eine eingehende gynäkologische Untersuchung und Beratung unerlässlich!